Welcher Norm folgt „normalerweise“?

Bezugnehmend auf das Gespräch zwischen Antje Schrupp und Jutta Pivecka über Geschlecht und Körper schlägt Andrea Günter vor, Frausein genealogisch zu verstehen: Ich habe Euer Gespräch aufmerksam verfolgt und merke, dass ich nach nunmehr beinahe 30 Jahren philosophischer Arbeit zum „Paradigma Geschlechterdifferenz“ doch immer wieder verblüfft bin, wie sich die alten Diskursprobleme fortschreiben, die Simone… Weiter lesen »

Angst oder Ambivalenz, Mitgefühl und Achtung. Eine Intervention zur moralischen Dimension von Flüchtlingspolitiken

Viele Deutsche sind zunehmend ambivalent, was die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa, in ihren Städten, Landkreisen, Nachbarschaften betrifft. Im Widerspruch stehen die Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen in Not auf der einen Seite und auf der anderen die Erfahrungen mit fremden Verhaltensweisen und Kulturen, die manche Flüchtlingsgruppen mit sich bringen und die die deutsche Kultur verändern können…. Weiter lesen »

Privatizing the world: How religion generates terror against “Western values”

Do we take IS-terrorists for religious, spiritual people? How can we criticize them and their relationship to religion without throwing suspicion on Muslims, or religions as a whole; but also without denying that their actions are somehow connected to religion? The attacks in New York, Madrid, London, Paris – do they represent a new kind… Weiter lesen »

Über diese Website

Auf dieser Website finden Sie Essays und Analysen zu gesellschaftspolitischen Entwicklungen, Informationen über meine aktuellen Publikationen, Tätigkeiten und meinen Werdegang. Andrea Günter ist Philosophin, Privatdozentin für Philosophie, freischaffende Autorin und Systemische Beraterin.

Islamisches Frauenbild und Sexismuskritik – Autoritätsanalyse statt Wertediskurs

Als Reaktion auf die Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof wird wieder einmal verstärkt das Gewalt repräsentierende Frauenbild des Islam diskutiert, wie es sich aus hierarchisierenden Geschlechteraussagen des Korans herauslesen lässt, zum Beispiel „Die Männer stehen über ihnen.“ Die Bedeutung des islamischen Frauenbildes wird zugleich sehr unterschiedlich eingeschätzt. Der wesentliche Unterschied liegt darin, ob das Frauenbild als… Weiter lesen »

Reconstructing ethics. Hans Jonas’ “The Imperative of Responsibility”, future generations and the ironical situation of ethics

In his book “The Imperative of Responsibility: In Search of Ethics for the Technological Age”, Hans Jonas calls for a fundamental revision of ethics. Jonas points out that ethical reflection is no longer keeping up with the development in a “technological civilization”. The idea is that traditional metaphysical concepts of ethics have been outdated by… Weiter lesen »

Mein Platon. Unser Platon. Platon im Mobile. Warum Texte von Männern lesen?

Mein Platon. Unser Platon. Platon im Mobile. Warum Texte von Männern lesen?

Warum sich mit Platon bzw. seinen Texten auseinandersetzen, wenn er doch ein Mann ist? Warum nicht einfach Frauen lesen? Welche Sichtweise steckt hinter einer solchen Vorstellung? Denkerinnen sichtbar zu machen, geht das nur, indem Denker ignoriert werden? Auch zu diesen Frage lässt sich verdeutlichen, was nicht-absolutes, was relationales Denken beinhaltet. Derartige Identifizierungen von Textinhalten, Geschlechtsontologisierungen… Weiter lesen »

Religiöse Kausalitäten, Fundamentalismus und relationale Theologie

Wie begünstigt das theologische Sprechen der religiösen „Mitte“ Fundamentalismus? Was sind Alternativen? Ausländerfeindlichkeit oder Klerikalismus, Patriarchalismus oder Kreationismus, solche Weltbilder werden in der Regel als Ausdruck einer fundamentalistischen Haltung verstanden. Dabei wird diskutiert, ob Fundamentalismus eine Randerscheinung von religiösen oder säkularen Gruppen darstellt oder aber fundamentalistisches Gedankengut der „Mitte“ einer Gesellschaft entspringt. Für die zweite… Weiter lesen »

Jenseits von Geschlechteridealismen und Neoliberalismus. Prostitution ethisch befragen

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie die Prostitutionsdebatte erregt-aufregt. Als eine, die nun schon seit Jahrzehnten dazu einen aufgeklärten Diskurs versucht, wundere ich mich über die nach wie vor idealistischen Sichtweisen auf Prostitution. Idealistische Konzepte weisen nicht nur die Ausführungen von Stefanie Ettmann und die meisten Diskussionsbeiträge dazu, auch die Artikel über Prostitution der… Weiter lesen »

Totalitäre Eltern-Kind-Kultur, Bindungspsychologie und aufgeklärte Fachlichkeit, Teil II:
Bindungspsychologie als Elterntheologiekritik,

Nach Teil I folgt jetzt der zweite Teil des Artikels „Totalitäre Eltern-Kind-Kultur, Bindungspsychologie und aufgeklärte Fachlichkeit“. Erkenntnisse der Bindungspsychologie sind populär geworden. Immer wieder wird die Wichtigkeit der Bindung des Kindes an die Mutter betont. Die Beobachtung des Bindungsbedarfs eines Kindes führt jedoch in der Regel zu einer Sichtweise, die der leiblichen Mutter eine absolute… Weiter lesen »